Pseudointellektuelle Tierrechtler

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Pseudointellektuelle Tierrechtler

Helmut F. Kaplan

Vor langer Zeit habe ich in einem Interview mit einem bekannten deutschen Nachrichtenmagazin dazu aufgefordert, Auslagen von Buchhandlungen einzuschlagen, in denen Jagdliteratur ausgestellt wird. Die Ermunterung zu solchem Tun war keineswegs „von langer Hand“ geplant, sondern ergab sich mehr oder weniger zufällig aus der Gesprächssituation. Außerdem habe ich, was dem Interviewtext freilich nicht anzumerken ist, diese Aufforderung zum Fensterscheiben-Einschlagen nicht „bierernst“, sondern schmunzelnd ausgesprochen.

Heiter oder ernst, geplant oder nicht – die Sache hat ziemlichen Staub aufgewirbelt und mir harsche Kritik von allen Seiten eingetragen. Auch und vor allem von pseudointellektuellen Tierrechtlern, die feinsinnig darauf hinwiesen, welch verhängnisvolles Signal gerade Angriffe auf Buchhandlungen setzten. Schlagworte wie „Anschlag auf die Meinungsfreiheit“, „Intoleranz“ und vor allem „Bücherverbrennungen“ hagelten auf mich nieder.

Es dauerte zugegebenermaßen eine ganze Weile, bis ich begriff, was ich da eher zufällig und beiläufig von mir gegeben hatte. Aber je mehr und länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir schließlich: Ich hatte im Grunde doch völlig recht! Die Bedenken meiner Kritiker waren nicht nur sachlich unberechtigt, sondern schlicht dumm.

Das zeigt insbesondere der Vergleich mit den Bücherverbrennungen der Nazis: Während es dort um die Vernichtung von wissenschaftlichen und literarischen Werken der Weltliteratur ging, handelt es sich bei Jagdliteratur um Bücher, die zum perversen, sinnlosen und sadistischen Niedermetzeln von unschuldigen Lebewesen auffordern – und diese widerlichen Massaker dann auch noch in läppischer und primitiver Weise verherrlichen!

Der zutreffende Vergleich mit Jagdbüchern sähe ganz anders aus! Zum Beispiel Bücher, in denen zum Lustmord an Kindern aufgerufen wird. Aber solche Machwerke dürfen eben nicht produziert, geschweige denn beworben werden – weil es dagegen, Gott sei Dank, wirksame Gesetze gibt. Und genau deshalb, weil es solche Gesetze gegen die Verherrlichung von Tiermorden noch nicht gibt, muß auf diesen unglaublichen Skandal in deutlicher Weise hingewiesen werden!

Es muß dafür sensibilisiert werden, für welch sagenhafte Ungeheuerlichkeiten heute geworben werden darf. Ein Buch mit dem Titel „Faszination Kindermord – Ein Handbuch für die Praxis“ würde uns gewiß sofort ins Auge springen. Daß dies bei einem Buch wie „Faszination Sportfischen – Ein Handbuch für die Praxis“ noch überhaupt nicht der Fall ist, muß geändert werden!