Der Verrat
Helmut F. Kaplan
Unter der Überschrift „Der Verrat“ berichtet „Der Spiegel“ (42, 2007) über die Ermordung des Bankiers Jürgen Ponto durch die RAF im Juli 1977. Kein RAF-Anschlag habe größere Entrüstung ausgelöst. Warum? Weil sich die Attentäter als Freunde getarnt hatten! Susanne Albrecht, eine gute Bekannte der Familie Ponto, hatte sich und ihren Begleitern (Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar) durch Hinterlist Zugang zum Privathaus Pontos verschafft. Über Albrecht heißt es:
„Ihr persönlicher Beitrag zum Terrorismus der RAF gilt bis heute als unerreicht infam, als unerreicht verwerflich. Er gilt als ein Anschlag auf Werte, deren Verletzung beim Miteinander zivilisierter Menschen tabu ist: Anstand, Vertrauen, Gastfreundschaft.“
Ein solcher tödlicher Verrat wird gegenüber Tieren tausende Male täglich begangen: von jenen Bauern, die sich ihrer guten Beziehung zu ihren Tieren rühmen – im Moment, in dem sie deren Abtransport ins Schlachthaus veranlassen.