Tierrechte: Lebenssinn und Lebensaufgabe
Helmut F. Kaplan
Zumindest auf den ersten Blick bringt das Tierrechtler-Dasein ja nun wirklich keine persönlichen Vorteile mit sich. Das ständige Konfrontiertsein mit dem Grauen, das Wissen, daran so wenig ändern zu können – das sind im Grunde unerträgliche tägliche Begleiter.
Aber es gibt doch auch zwei Vorteile: Wenn man seine eigenen Probleme, und mögen sie noch so groß und zahlreich sein, mit dem vergleicht, was die Tiere gerade in ihren Gefängnissen, Folterkammern und Hinrichtungsstätten erleiden, dann sind sie in aller Regel von geradezu beschämender Harmlosigkeit und Lächerlichkeit.
Und: Man weiß, wofür man lebt. Es kann keine Sinnkrise dergestalt geben, daß man nicht wüßte, was wichtig ist und was zu tun ist: diesen unschuldigen, wehrlosen und bemitleidenswerten Wesen beistehen, wo wir nur können und soweit wir nur können.