Obszön unsensibel

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Obszön unsensibel

Helmut F. Kaplan

Unsensibilität hat auch ihr Gutes: Sie kann den Erkenntnisprozeß derer, die weniger unsensibel sind, befördern. So war es beim Entstehen der Grünen, das durch die Unsensibilität vor allem der Sozialdemokratie für den Widerspruch zwischen Menschen schützen und Lebensgrundlagen zerstören begünstigt wurde. Und so war es beim Enstehen der Tierrechtsbewegung, das durch die Unsensibilität des traditionellen Tierschutzes für den Widerspruch zwischen Tiere schützen und Tiere essen begünstigt wurde.

So gesehen gebührt „Jedermann“ Peter Simonischek Dank für seine Verdienste um die Tierrechtsbewegung: Jetzt hat er (gemeinsam mit seiner Frau) die Patenschaft für zwei Schneeleoparden im Salzburger Zoo übernommen. Also: Der „Ich esse alles, was schmeckt“-Bekenner und Stierkampf-Zuseher Simonischek als Tierpate!

Das ist obszön unsensibel – und sensibilisiert hoffentlich viele für die Verlogenheit jenes Tierschutzes, dessen Vertreter nichts dabei finden, einerseits mit Tieren in die Kamera zu lachen und andererseits das Töten von Tieren zu beklatschen und zu verursachen.