Fleischesser: Denn sie wissen, was sie tun
Helmut F. Kaplan
Es gibt eine Tatsache, die im Hinblick auf eine realistische Bewertung und effiziente Verbesserung der Situation der Tiere kaum überschätzt werden kann: Die Menschen sind sich in hohem Maße bewußt, was mit Tieren geschieht und daß es FÜR SIE geschieht: damit sie angenehme Geschmackserlebnisse haben können. Die verbreitete Hoffnung, daß Informierung und Aufklärung der Menschen die Situation der Tiere entscheidend verbessern könnten, entbehrt schon lange und entbehrt immer mehr der Grundlage. Ein anschaulicher Beleg für diese traurige Tatsache (Die Zeit, 40, 2007, S. 87):
„Stille Würde ist beim Spatenbräu zu finden, ganz vorn an der Stirnseite. Hier dreht sich ein ganzer Ochs am Spieß, das heißt, etwa einhundert Ochsen nacheinander während der 16 Wiesntage, und jeder wird, eh er gefressen, namentlich vorgestellt. ‚Der Josef!‘ ‚Der Maximilian!‘ ‚Der Edmund!‘ Tusch, trara, ein Prosit der Gemütlichkeit.“