Weihnachten und Tierrechte
Helmut F. Kaplan
Ich bin um einen Weihnachts-Text gebeten worden. Schwierig: Was soll man als Tierrechtler zu Weihnachten schon schreiben, ohne depressiv oder aggressiv zu werden! Immerhin, eines steht fest: Weihnachten ist für Tiere die schrecklichste Zeit, weil zu Weihnachten am meisten Tiere umgebracht werden.
Die Zeit, in der die Menschen am ärgsten gegen Tiere wüten, ist aber auch die beste Zeit, sich von solchen Menschen im eigenen Freundeskreis zu trennen. Besinnen wir uns also und überprüfen unseren Bekanntenkreis. Weihnachten ist die beste Zeit, falsche Freunde loszuwerden.
Wenn wir Menschen, mit denen wir engen persönlichen Kontakt haben, schon häufig über die grauenhaften Fakten im Zusammenhang mit dem Fleischessen aufgeklärt haben, diese sich aber weigern, diese Fakten zur Kenntnis zu nehmen oder daraus Konsequenzen zu ziehen, dann kommt einmal der Zeitpunkt, an dem es an uns liegt, Konsequenzen zu ziehen: Schließlich würden wir ja auch nicht dauerhaft mit jemandem befreundet bleiben, der sich standhaft weigert, davon abzulassen, Frauen zu vergewaltigen und Kinder umzubringen!
Durch entschlossenes und konsequentes Handeln können wir nur gewinnen: Entweder wir bringen jemanden durch einen letzten eindringlichen Appell an Vernunft und Gewissen dazu, endlich damit aufzuhören, für trivialste Zwecke Tiere zu töten oder wir beenden eine Beziehung, um die es gewiß nicht schade ist.
Und, was nicht gering zu veranschlagen ist: Wenn wir mit solchen gewissenlosen Zeitgenossen endlich brechen, beenden wir eine Situation, die auf Dauer schwer zu rechtfertigen ist: Wir hören auf, mit Menschen freundschaftlich zu verkehren, die dafür verantwortlich sind, daß für sie dauernd unschuldige Tiere gefoltert und ermordet werden.